Eine Gemeinde in Anhalt

Die Gemeinde Vockerode in Anhalt
Blick von der evangelischen Kirche in Vockerode über den Dorplatz zum Kraftwerk Vockerode

Vockerode - ein Dorf mit ca. 1.600 Einwohner im Wörlitzer Winkel blickt auf eine über 600 jährige Geschichte zurück. Neben der regional typischen Landwirtschaft ist der Ort durch seine direkte Lage an der Elbe von je her fest mit der Fischerei verbunden. Dies schlägt sich nicht nur im Logo der Gemeinde nieder.

Im Zuge der Industrialisierung in den 30'er Jahren des letzten Jahrhunderts entstand ein Kohlekraftwerk, welches fast 40 Jahre das Gesicht und die Geschichte des Ortes prägte. Aus dieser Prägung entstand der Leitspruch: Vom Fischerdorf zur Industriegemeinde, welcher nach Schließung des Kraftwerkes in den 1990'er Jahren noch um den Zusatz: "und weiter zur modernen Gemeinde im Dessau-Wörlitzer Gartenreich" erweitert werden sollte.

Heute ist Vockerode eine lebendige Gemeinde, die neben einer wunderschönen Gartenreichkirche auch ein reges Vereinsleben pflegt, dessen jährlicher Höhepunkt das Wanderwegfest bildet. Auf diesen Seiten soll Vockerode vorgestellt werden und neben zahlreichen Informationen wollen wir auch aktuelle Termine und Bilder hier veröffentlichen.

Mit Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Wörlitzer Winkel und der Neubildung der Stadt Oranienbaum-Wörlitz wird Vockerode am 01. Januar 2011 ein Stadtteil der Stadt Oranienbaum-Wörlitz.

Das offizielle Wappen der Gemeinde Vockerode

Alle wichtigen Zahlen, Fakten und Informationen zur Bevölkerung und Bildung rund um Vockerode finden sich hier, aber auch wichtige Fakten zur Geografie und Verwaltung der Gemeinde. Aktuelle Wahlergebnisse stellen die politische Situation dar.

Vockerode ist eine kleine Gemeinde in der historischen Region Anhalt am Rande des Wörlitzer Winkels. Die Gemeinde liegt unmittelbar am südlichen Elbe-Ufer etwa 4 Kilometer von Dessau entfernt. Die Gemeinde befindet zum einen in der Mitte des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs und zum anderen im Biosphärenreservat Mittelelbe. Das Gartenreich und das Biosphärenreservat sind von der UNESCO in das Verzeichnis des Weltkulturerbes aufgenommen worden.

Neben einer eigenen Autobahnabfahrt von der BAB 9 verfügt Vockerode über einen Sportbootanleger direkt an der Elbe. Seit 1990 gehört Vockerode zum Land Sachsen-Anhalt und ist seit 01. Juli 2008 eine Gemeinde im Landkreis Wittenberg.

Mit Wirkung vom 01. Januar 2011 bildet Vockerode, im Zuge der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt, zusammen mit den Gemeinden des Wörlitzer-Winkels die neue Stadt Oranienbaum-Wörlitz. Der Sitz der Verwaltung der Stadt ist Oranienbaum.

Richters Gasthof in Vocherode in einer historischen Aufnahme

Vockerode - Erstmalig 1400 in einer Urkunde erwähnt blickt die Gemeinde auf eine über 600-jährige bewegte Geschichte zurück.

Begonnen hat die Geschichte des Ortes Vockerode mit schätzungsweise 40-50 Einwohner, welche hauptsächlich Land- und Viehwirtschaft betrieben. Diese Erwerbszweige wurde durch die Fischerei in der direkt am Ort vorbei fließenden Elbe ergänzt. 1938 begann mit dem Bau des Kohlekraftwerkes die Wandlung vom Fischerdorf zur Industriegemeinde. Diese Entwicklung, welche bis 1989 anhielt, spiegelte sich auch in der bis zu diesem Zeitpunkt stetig wachsenden Einwohnerzahl des Ortes.

Hier findet Ihr alle wichtigen Ereignisse aus der langen Geschichte des Ortes. Wir danken Ines Pinkert für die unschätzbare Mitarbeit und Unterstützung an dieser Seite.

Die evangelische Kirche in Vockerode im Frühjahr 2009

Die in der Zeit von 1810 bis 1812 erbaute Kirche zählt zu den schönsten neugotischen Schöpfungen unter Fürst Franz. Die hohen, spitzbogigen Maßwerkfenster vermitteln einen nach oben strebenden Eindruck, der noch durch die beiden spitzen Türme und das hohe Dach verstärkt wird.

Die wechselvolle Kirchengeschichte der Gemeinde Vockerode begann bereits recht früh. So wird bereits 1540 eine erste Kapelle auf dem Kirchberg erwähnt. Die heutige Kirche wurde auch während der Jahre 1945 bis 1990 durchgehend als Gotteshaus genutzt.

Die Kirche in Vockerode zählt zu den Gartenreichkirchen im Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Traditionell ist die Kirche am Gartenreichtag (immer um den 10. August) und am Tag des offenen Denkmals für alle Interessierten offen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Besichtigungen telefonisch anzumelden.

Am östlichen Eingang des Sieglitzer Waldparks begrüßen die Statuen von Diana und Apollo die Besucher aus Richtung Vockerode

Noch heute, da die Gebäude und Monumente des Sieglitzer Berges zerstört sind oder verfallen, die Parklandschaft sich zum Wald geschlossen hat, spürt man etwas vom Einsam-Besinnlichen, Melancholie Streifenden dieser Anlage am befestigten Hochufer der Elbe.

Ausgewachsene, mitunter mächtige ausladende Koniferen, Fremdlinge im Auenwald, verweisen den aufmerksamen Betrachter darauf, daß hier einst gestaltende Absicht gewirkt hat. "Einfach, ungekünstelt ist die ganze Anlage dieses Berges. Nur die Natur hat geordnet, was die Natur ungeordneter und ungepflegter liegen ließ", so äußerte sich der Gartenkenner Grohmann 1799 im "Taschenbuch für Gartenfreunde", und an anderer Stelle charakterisierte er den Sieglitzer Berg mit folgenden Worten: "Die Empfindungen des Herzens, das Interessierende sollte her genährt und unterhalten werden."

Auf einer Fläche von ca. 23 Hektar erstreckt sich der Park inmitten der Elbaue auf dem Radweg zwischen Dessau und Vockerode. Mit der Anlage wurde 1777 unter der Regentschaft von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau auf einem hochwassergeschützten Bereich begonnen, der aufgrund der Lage schon früher als Siedlungsplatz genutzt wurde.

Gedenkstätte für die Opfer des Ersten Weltkrieges in Vockerode auf dem Nelsonhügel in einer historischen Aufnahme

Das Denkmal zum Gedenken an die Gefallenen Einwohner der Gemeinde Vockerode aus dem Ersten Weltkrieg besteht aus einem großen Findling, welcher auf einem sehr einfachen Betonfundament ruht. Dieses Fundament wird von mehreren kleineren Findlingen umrahmt. Als einziger Schmuck ist ein eisernes Kreuz über dem Gedenkspruch eingemeißelt. Die Inschrift enthält 10 Namen ohne weitere Daten.

Mittlerweile befindet es sich wieder an seinem ursprünglichen Platz auf dem Elbwall in Vockerode (Nelsonhügel). Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Denkmal umgestoßen und verdankt wohl nur der Größe des Findlings sein Überleben. Der Findling wurde durch ortsansässige Bauern geborgen und 1958 auf dem Friedhof neben der Kirche aufgestellt.

Im Zuge der Umsetzung des Kriegerdenkmals auf den Friedhof wurde im Ort auch die Erweiterung des Denkmals um die Opfer des Zweiten Weltkrieges diskutiert. Leider konnte keine Einigung zu diesem Thema erzielt werden.

Im Waldpark Sieglitzer befindet sich eine Gedenkstein auf welchem zwei Namen von Gefallenen aus Vockerode verewigt sind.