Geschichte der Gemeinde Kakau

Kakau - Die Geschichte von der Entstehung bis zur Gegenwart
Historische Pferdespritze der Freiwilligen Feuerwehr Kakau

Die Geschichte der Gemeinde Kakau reicht bis in das Jahr 1201 zurück, als der Ort im Codex Diplomaticus Anhaltinus erstmalig urkundlich erwähnt wurde.

Der Ort und somit auch der Ortsname Kakau sind höchstwahrscheinlich slawischen Ursprungs. Der Ort ist ein sehr verzweigtes Haufendorf welches im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Ende des 17. Jahrhunderts wurde es ein bevorzugter Ort zur Anlage von Hopfengärten.

Nach der vollständigen Zerstörung während des Dreißigjährigen Krieges wird der Ort wieder aufgebaut und entwickelt sich in der Folgezeit zum größten Ort im Amt Oranienbaum.

Kakau um 1900 nach Dr. Emil Weyhe in seinem Buch Landeskunde des Herzogtum Anhalt
Historische Postkarte - Kakau um 1908

Kakau, mundartlich Kake, in Oranienbaum eingepfarrt, 62 m, liegt nordöstlich von Oranienbaum zu beiden Seiten des Kapengrabens, der größere Teil südlich. Das Dorf beginnt östlich des sogenannten Kleinen Grabens, der aus Preußen kommt, den Kakauer Teich speist und sein Wasser dem Kapengraben zuführt, und endet südlich von einem hier mit dem Kapengraben gleichlaufenden Fließ. Die Häuser ordnen sich, meist sehr zerstreut, in einzelne Gruppen, dazwischen Gärten und Wiesen, besonders aber Äcker, so daß die Dorfstraßen eine beträchtliche Länge erreichen. Der Friedhof liegt in der Nähe des westlichen Dorfausganges, die Schule, ein ansehnliches, zweistöckiges Gebäude, unweit des SO-Endes, und zwar an der Ecke einer Straße, in der ausnahmsweise die Häuser mehr zusammengedrängt sind. Gegenüber arbeitet die Dampfmolkerei. 1207 wird Kakowe unter den Dörfern genannt, die der Wörlitzer Kirche von jeder Hufe ein Scheffel Getreide zu geben hatten (I763). 1313 heißt das Dorf Cakow (III25) 1548 "hat Kaka keine Gemeinde" (das heißt Dorfmark). Jedem der 17 Einwohner war von der Herrschaft auf dem "Steingraben" ein Stück Acker gegeben worden, der zur Aussaat von 1 Scheffel Sommerkorn ausreichte (Wö. S. 1548). Demnach hatte die Dorfgemeinde ihren Acker verloren, und das ist jedenfalls so zu erklären, daß Kakau eine Zeitlang wüst gewesen und im 16. Jahrhundert wieder besetzt worden ist.

1787 wurden 629 Einwohner gezählt. 1818 wohnten in 116 Häusern 75 Dörfler, 1830 in 115 Häusern 704, 1871 in 134 Häusern 787. 1900 war die Einwohnerzahl auf 652 all evangelisch) zurückgegangen. Auf 152 Haushaltungen verteilten sich 136 Ehemänner, 137 Ehefrauen, 13 Witwer, 38 Witwen, 1 Geschiedene, 173 männliche und 154 weibliche Ledige; 1904 153 Häuser, 1905 699 Einwohner. Gemeindebezirk 417 ha (301, 17 Äcker und Gärten, 56 Wiesen, 11,76 Haus- und Hofräume, 2 Unland, 22,28 Wege usw., 24,50 ha Kiefern-Hochwald). 126 Häuser hatten Vieh: 75 Pferde, 544 Rinder, 1037 Schweine, 165 Ziegen, 125 Gänse, 19 Enten, 2015 Hühner, 6 Puter und 2 Perlhühner; 1 Bienenstock mit unbeweglichen Waben.

Aus Emil Weyhe - Landeskunde des Hezogtum Anhalt Seiten 1907 (38
Chronologie der Geschichte

Hier ein paar wichtige Jahreszahlen aus der Geschichte der Gemeinde Kakau mit den dazugehörigen Ereignissen. Die kursiven Angaben dienen zur besseren Orientierung.

Jahr Ereignis
Quellennachweis
38) Dr. phil. Emil Weyhe: Landeskunde des Herzogtums Anhalt - 1907

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